Gastbeitrag

MEHR Nachhaltigkeit als Chance für unsere Landwirtschaft und Region

Unsere Landwirtschaft leistet nicht nur durch die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln, sondern auch durch ihre wirtschaftliche Wertschöpfung einen wichtigen Beitrag für unsere Region. Seit jeher bilden Genossenschaften dabei ein wichtiges Fundament im landwirtschaftlichen Bereich, um sich durch freiwillige Kooperationen gegenseitig zu helfen und zu unterstützen. Die Kraft der Gemeinschaft getreu dem Leitsatz „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele“ von Friedrich Wilhelm Raiffeisen wirkt seitdem als Erfolgsrezept zur Entwicklung ganzer Regionen. Hier leistet auch die Volksbank Münsterland Nord einen zentralen Beitrag durch individuelle und bedarfsgerechte Konzepte für ihre landwirtschaftlichen Kunden. Die Landwirte tragen über regelmäßige Investitionen wiederum zum Kreditwachstum auf Bankenseite bei.

„Unsichere Rahmenbedingungen und steigende Anforderungen sind gewichtige Herausforderungen für die Branche. Dabei ist sie weiterhin auf starke wirtschaftliche Partner wie die Volksbank Münsterland Nord angewiesen.“

Susanne Schulze Bockeloh
Susanne Schulze Bockeloh
Vize-Präsidentin des Deutschen Bauernverbandes e.V. (DBV) und Kreisvorsitzende des landwirtschaftlichen Kreisverbandes Münster

MEHR Nachhaltigkeit

Der umfassende Strukturwandel der Landwirtschaft wirkt auf beiden Seiten. So ist unter anderem die Zahl der Höfe in Westfalen-Lippe spürbar zurückgegangen. Auch die Strukturen auf den Höfen, in Dörfern und Städten wie auch in der Vermarktung haben sich stark gewandelt. Zugleich sind die Ansprüche der Bevölkerung deutlich gestiegen. Neben einer hohen Produktqualität zu günstigen Preisen wird auch eine höhere Prozessqualität erwartet, was vor allem die Standards der Nutztierhaltung sowie im Umwelt-, Natur- und Klimaschutz betrifft. Diesem Kundenwunsch nach „MEHR Nachhaltigkeit“ stellt sich die Landwirtschaft.

Investitionen in erneuerbare Energien

Als Landwirte und Landwirtinnen sind wir lösungsorientiert und wir packen die drängenden Themen an: Wir haben eine Vielzahl nachhaltiger Projekte, die wir auf unseren Betrieben umsetzen. Die Bandbreite reicht von Umwelt- und Artenschutzmaßnahmen über Projekte zur Mitgestaltung der Energiewende bis hin zu Ansätzen für den Umbau der Tierhaltung, die in Westfalen-Lippe eine herausragende Rolle spielt. Es gilt insgesamt, die hiesige Landwirtschaft nachhaltig zu stärken, denn wir sind regional, wir stehen für Frische und Qualität unserer Produkte und heben uns nicht zuletzt auch mit unserer Klimabilanz deutlich von Importprodukten ab. Außerdem ist die Landwirtschaft der Wirtschaftsbereich mit den höchsten Investitionen in erneuerbare Energien. Ohne die Landwirtschaft ist die Energiewende nicht zu schaffen.

Die Transformation aktiv mitgestalten

Unser Ziel ist es, gemeinsam mit der großen Mehrheit unserer Gesellschaft eine Landwirtschaft zu gestalten, die zugleich wirtschaftlich leistungsfähig, ökologisch verträglich und sozial gerecht ist. Landwirtschaft als bodenständiger Wirtschaftsbereich übernimmt Verantwortung für Natur und Tiere und für die Menschen in unseren Familien und auf den Betrieben. Wir sind mit unseren Höfen verbunden und denken in Generationen. Ein gut ausgebildeter Nachwuchs steht in den Startlöchern – mit innovativen Ideen, hohen Ansprüchen an die eigene Arbeit und dem Wunsch, die Betriebe insgesamt zukunftsfähig aufzustellen. Hierzu gehören neben einer konsequenten Optimierung der bestehenden Prozesse auch die aktive Mitgestaltung der Transformation, deren Schübe in immer kürzeren Zeitabständen und gleichzeitig in größerem Umfang auf die gesamte Branche treffen.

Auf starke wirtschaftliche Partner angewiesen

Die Auswirkungen der Corona-Krise und des entsetzlichen Ukraine-Krieges auf Lieferketten und Logistik zeigen, wie wichtig es ist, die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln nach guten Standards und mit kurzen Wegen, erzeugt von der regionalen Landwirtschaft, zu sichern. Unsichere Rahmenbedingungen und steigende Anforderungen sind gewichtige Herausforderungen für die Branche. Dabei ist sie weiterhin auf starke wirtschaftliche Partner wie die Volksbank Münsterland Nord angewiesen. Die einleitend zitierte genossenschaftliche Idee hat für die Landwirtschaft unserer Region somit weiter Bestand, gerade in der heutigen Zeit.

Susanne Schulze Bockeloh